Die Blütezeit 18. Januar 2012 at 23:28
Damit begann 472 v. u. Z. das goldene Zeitalter für Olympia, in dem es auch den Glanz entwickelte, dem es seine Wiederentdeckung in der Moderne verdankt. Ab dieser Epoche traten Athleten der gesamten griechischen Welt gegeneinander an und alle führenden Politiker und Fürsten strömten nach Olympia, wobei manche sogar selbst an den Spielen teilnahmen. Der Geschichtsschreiber Herodot besuchte die Sportstätte, Pindar schrieb Oden auf die Sieger und Phidias errichtete zu Ehren des Schutzpatrons der Spiele die Zeusstatue, die später in die Liste der Sieben Weltwunder aufgenommen wurde. So wuchs Olympia zum kulturellen Mittelpunkt Griechenlands, ja des ganzen Mittelmeerraums heran.
Dann erfuhr die Hochkultur Griechenlands durch den von 431-404 v. Chr. dauernden Peloponnesische Krieg zwischen Sparta und Athen allerdings einen herben Rückschlag. Der Bürgerkrieg führte dazu, dass die Spiele wieder zu einem vorwiegend regionalen Ereignis der Peloponnes verkümmerten und ihre panhellenische Bedeutung einbüßten.
Mit der Ausbreitung der griechischen Kultur durch Alexander den Großen ab 338 v. u. Z. erlangte die Sportstätte wieder größere Bedeutung, konnte aber nicht wieder an den Ruhm vergangener Tage anschließen. In den griechischen Kolonien wurden ebenfalls Ringerhallen und Stadien eingerichtet, sodass die Ausübung olympischer Disziplinen ihre größte flächenmäßige Verbreitung erlangte. Die Griechen selbst waren durch die Diadochenkriege geschwächt und konnten immer weniger gute Athleten nach Olympia bringen. Dafür nahmen immer mehr Athleten aus den Kolonien in Sizilien, Kleinasien oder Afrika an den Spielen teil. Olympia wurde zum nationalen Wallfahrtsort für Sportbegeisterte und der dort erworbene Ruhm konnte bares Geld bedeuten. Das zunehmende Interesse der Öffentlichkeit sorgte so dafür, dass sich bald das Berufsathletentum etabliert hatte.